Eine kleine Sensation gab es am vergangenen Freitag hier auf Lanzarote. Da hat sich der Bürgermeister der Gemeinde Tias öffentlich gegen die geplanten Ölbohrungen geäußert. Und das ist deshalb eine kleine Sensation, da dieser Bürgermeister der Partido Popular (PP) angehört, also der Partei, die diese Bohrungen initiiert hat. Bisher war es so, dass die PP geschlossen hinter dieser Entscheidung der spanischen Regierung (ebenfalls PP) gestanden hat. Der Bürgermeister von Tias hat sich also jetzt gegen seine Partei gestellt und ist sich dessen voll bewusst, dass ihn das nun sein Amt kosten könnte.
Aber er hat in einem Radiointerview gesagt, dass er persönlich gegen die Ölbohrungen ist und seiner Meinung nach die PP auf den Kanaren genau wie die PP auf den Balearen hätte handeln sollen. Denn auf den Balearen haben sich die Mitglieder der PP gegen ihre Parteigenossen auf dem spanischen Festland gestellt und verurteilen die Ölbohrungen, die ja auch vor den Küsten von Mallorca und Menorga geplant sind. Die Aussage des Bürgermeisters von Tias wurde von den restlichen Parteien und der Inselregierung von Lanzarote (die auch gegen die Ölbohrungen sind) mit Respekt und Anerkennung aufgenommen.