In der letzten Woche hat sich mal wieder ganz Spanien aufgeregt. Über einen Beamten der Guardia Civil – also der grünen Polizei – die sich ohnehin nicht immer sehr beliebt macht, weil die Beamten doch (vorsichtig gesagt) etwas arrogant rüber kommen. Jetzt wurde so ein Polizist der Guardia Civil „begnadigt“, obwohl er für einen Polizisten kein schönes Beispiel abgegeben hat. Er hat nämlich im Jahre 2011 einen sexuellen Übergriff auf eine Frau in Asturien mit dem Handy gefilmt und dabei schallend gelacht, anstatt der armen Frau zu helfen, wie es seine Pflicht als Polizist gewesen wäre. Unterlassene Amthandlung wurde ihm vorgeworfen – und dafür sollte er auch bestraft werden – und zwar damit, dass er sein Amt 6 Monate lang nicht ausüben durfte.
Letzte Woche wurde aber bekannt, dass der Mann begnadigt wurde und diese Strafe in eine Geldstrafe von 500 Euro umgewandelt wurde. Somit ist seine Akte wieder rein. Das allein hat im ganzen Land schon für ziemlich viel Empörung gesorgt. Jetzt wurden weitere pikante Details bekannt: Nämlich dass dieser Guardia Civil der Sohn eines Stadtrates der PP (Partido Popular) in Asturien ist und dass dieser Stadtrat alle Mittel und Wege ausgenutzt hat, damit sein Sohn nicht bestraft wird. Er hat sogar eine Unterschriftensammlung gestartet. Und das Tüpfelchen auf dem I: Genau dieser Polizist – der in der Presse mit vollem Namen genannt wird – schiebt jetzt seinen Dienst auf der Insel Lanzarote. Allerdings wurde aus Sicherheitsgründen nicht die Kaserne genannt.